Die asiatische Bondage ist auch als Shibari (wörtlich: Fesseln) oder Kinbaku-bi (wörtlich: Die Schönheit des engen Bindens) bekannt. Die erotische Fesselkunst erfreut sich seit den 1990er Jahren innerhalb der westeuropäischen BDSM-Szene wachsender Beliebtheit.
Asiatische Bondage kommt ursprünglich aus dem Militär
Die erotische Kunst des Fesselns hat sich aus der historischen Fesseltechnik des japanischen Militärs, bzw. der Polizei entwickelt. Während die westliche Bondagetechnik darauf abzielt, den Sexualpartner bewegungsunfähig zu machen, soll die asiatische Bondage einen ästhetischen Mehrwert haben und somit ein zeitlich begrenztes Kunstwerk schaffen. Die asiatische Bondage steht jedoch als Praktik in der Regel nicht alleine. Oft wird sie als eine Art Vorspiel zu weiteren sadomasochistischen Praktiken eingesetzt.
Traditionell wird mit Hanfseilen gefesselt
Traditionell arbeitet die japanische Bondage mit mehreren Seilen, um die typischen Muster auf dem Körper einer Person zu erreichen. Die Seile haben einen Durchmesser von 6 mm, manchmal sogar nur 4 mm und sind zwischen 7 und 8 Metern lang. Beliebte Materialien, die für die auf Japanisch asanawa genannten Seile sind Hanf oder Jute. In der langen Geschichte der Fesselkunst bei Militär und Polizei spielt vor allem der Begriff der Ehre eine Rolle. Die Ehre ist in der japanischen Kultur derart wichtig, dass die Kriegerkaste der Samurai sogar rituellen Selbstmord bei Gesichtsverlust zu begehen hatte. Eine Fesselung fügte einer Person daher nicht nur körperlichen, sondern auch einen psychischen Schaden zu, da auf diese Weise die Ehre der gefesselten Person gebrochen wird.
Die Seilabdrücke sollen noch eine Weile auf der Haut bleiben
Ziel der asiatischen Bondage heute ist es, Seile und Körper zu einer harmonischen und ästhetisch ansprechenden Einheit zu verschmelzen. Die Muster der Seile müssen daher die der gefesselten Person aufgezwungene Körperhaltung ergänzen. Das wird erreicht, indem die Seile möglichst symmetrisch und eng am Körper anliegend geführt werden. Laufen zwei Seilabschnitte parallel zueinander, sollte keine Haut zwischen ihnen durchschimmern. Die emotionale Aussage der Fesselung bleibt der Kreativität des jeweiligen Künstlers überlassen. Trotzdem gibt es Standards wie den “Rope dress mit seinen Unterarten “Box” und “Diamond”. Die Seile werden dabei so drapiert, sodass auch nach dem Lösen der Fesselung die Abdrücke noch eine Weile auf der Haut sichtbar bleiben.