Der Begriff “Alles ohne” wird im erotischen Bereich häufig auch mit “AO” abgekürzt. “Alles ohne” meint dabei, dass jegliche Art Sex ohne Kondom praktiziert wird. Das beinhaltet nicht nur den Verkehr an sich. “Alles ohne” bedeutet auch, dass bei vaginalem, analem und oralem Verkehr die Aufnahme von Sperma erfolgt. Verwandt mit AO sind daher Begriffe wie “Französisch total”, “Französisch ohne” oder “Aufnahme total”, mit denen Oralverkehr beschrieben wird, bei dem der Samenerguss in den Mund der Fellatio praktizierenden Person erfolgt.
In Deutschland herrscht Kondompflicht bei Paysex
Während “Alles ohne” in festen Beziehungen dem Alltag entspricht, ist diese Praktik bei allen, die Sex mit wechselnden Partnern haben, mit verschiedenen gesundheitlichen Gefahren behaftet. Denn wird kein Kondom verwendet, steigt das Risiko, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren. Der Gesetzgeber schreibt seit 2017 bundesweit eine Kondompflicht für alle Männer vor, die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen. In Bayern und im Saarland ist diese Regelung schon seit Jahren in den jeweiligen Landesgesetzgebungen verankert. Konkret bedeutet das, Liebhabern von AO können empfindliche Geldbußen von bis zu 50.000 Euro drohen, wenn sie von einer Prostituierten Sex ohne Kondom verlangen, beziehungsweise dabei erwischt werden.
AO darf nicht beworben werden
In der Praxis dürfte das Verbot von AO jedoch nur schwierig zu überprüfen sein. “Alles ohne” darf aufgrund der gesetzlichen Vorgaben weder im Internet noch in Printmedien beworben werden. Das betrifft auch die bei Liebhabern von AO gerne verwendeten Kürzel wie “FT” (Französisch total) oder “FO” (Französisch ohne). Erotikportale und Tageszeitungen dürfen daher keine Anzeigen mit diesen illegalen Hinweisen mehr annehmen und veröffentlichen. Auch Prostituierte selbst dürfen mit dieser Art Dienstleistung nicht mehr werben.
AO-Adressen werden unter der Hand weitergegeben
Die Liebhaber von AO sind sich zwar der gesundheitlichen Gefahren ihrer Leidenschaft für den ungeschützten Verkehr bewusst, möchten allerdings nicht auf dieses natürliche Gefühl verzichten. Wer nach AO im Bereich des Paysex mit Prostituierten und Hobbyhuren sucht, wird trotz des Verbotes weiterhin fündig werden. Besonders auf dem Straßenstrich ist die Bereitschaft nach wie vor hoch, sich auf diese Praktik einzulassen. Die Kontaktdaten von Damen, die AO anbieten, werden von Freiern in entsprechenden Internetforen weitergegeben.