Age-Play

Age Play ist eine Spielart des BDSM. Es ist ein fiktives Rollenspiel, in dem die einvernehmlich teilnehmenden Erwachsenen als Personen mit einem deutlichen Altersunterschied agieren. Aus dem gespielten Altersunterschied heraus entsteht ein Machtgefälle, das bei den Beteiligten Gefühle von Macht und Ohnmacht auslöst.

Generell kann das gespielte Alter über oder unter dem tatsächlichen Alter der Beteiligten liegen. Auch eine Kombination mit anderen Rollenspielarten wie beispielsweise Petplay oder Klinikspielen ist möglich.

Populäre Szenarien

Adult Baby

Diesem Szenario liegt oftmals ein Windelfetisch zugrunde, oder aber das Bedürfnis, keine Verantwortung zu tragen und sich umsorgen zu lassen, also wider klein zu sein. Einer der Beteiligten stellt ein Baby dar, das von dem anderen, einen Elternteil darstellenden Part umsorgt oder gewickelt wird. Auch eine Bestrafung kann erfolgen, oder die Verbindung mit Laktationsspielen. Eine sexuelle Handlung kann erfolgen, muss sie aber nicht. Es gibt spezielles Zubehör, wie beispielsweise Fetischwindeln für Erwachsene.

DDLG („Daddy Dom/Little Girl“)

Hier nimmt der dominante Mann eine väterliche Führungsrolle ein. Er beschützt, führt und formt sein „Little Girl“, das von Sub möglichst kindlich dargestellt wird. Ist das Little Girl frech, muss es erzogen werden, Bestrafungen können also durchaus Bestandteil der Handlungen sein. Diese Beziehungskonstellation kann viel Wärme und Geborgenheit beinhalten, aber auch zu emotionaler Abhängigkeit führen.

Lehrer und Schüler

Eine weitverbreitete Fantasie ist die des autoritären Lehrers/Lehrerin und des Schülers/Schülerin. Hierbei haben autoritäre Erziehungsmethoden ihren festen Platz. Bestrafungen, wie beispielsweise Züchtigungen mit dem Rohrstock, werden häufig angewandt. Eine klassische Schulmädchenuniform oder das Kostüm einer strengen Gouvernante rundet das Spiel ab.

Kritik/Diskussion

Stellen alle Beteiligten Erwachsene Personen dar, stört sich innerhalb und außerhalb der BDSM-Szene kaum jemand an Age Play. Anders verhält es sich, wenn ein Part ein Kind darstellt. Hier liegt die Assoziation zu pädophilen Tendenzen nahe. Bestrafung, Demütigung oder fiktiver Inzest mit dem das Kind darstellenden Erwachsenen sind in manchen Fällen Teil der gespielten Fantasie und rufen bei Außenstehenden Kritik hervor. Die Beteiligten bestreiten jeden Bezug zur Pädophilie, da ausschließlich Erwachsene an den Handlungen beteiligt sind. In der Psychotherapie wird diskutiert, ob durch Age Play Kindheitstraumata wieder hervorbrechen können, Belege dafür gibt es bislang nicht.

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